Kategorie: G’schichtln

G’schichtl vom Kartendippeln im Eberhard

Im Eberhard g‘hört das Kartendippeln seit jeher dazu – ein Stück Tradition, das wir nicht einfach leben, sondern voller Begeisterung feiern. Schon als Kind war ich fasziniert von den Kartenspielrunden, die sich regelmäßig in unserer Gaststub’n versammelt haben. Am liebsten habe ich heimlich zug‘schaut, wie die Karten durch die Hände wanderten, begleitet vom Klirren der Gläser, vom Lachen und den spannungsgeladenen Pausen zwischen den Zügen.

Wenn die Karten auf den Tisch kommen, steht die Zeit still.

Es sind für mich ganz besondere Momente der Erinnerung und Lebensfreude, die mich zurück in die Kindheit versetzen. Das Kartendippeln hat für mich eine besondere Bedeutung. Es ist nicht nur ein Spiel, sondern ein Erlebnis, bei dem Gelächter und Spannung das Herzstück bilden. So oft bin ich als Kind heimlich bei den Kiebitzen in der Gaststube hinter den Kartenspielern gestanden und hab versucht mir den einen oder anderen Trick abzuschauen. Hin und wieder hat sich einer unserer Stammgäste meiner erbarmt und versucht mir zumindest das Schnapsen bei zu bringen. Heute hab‘ ich nicht mehr so oft Zeit, Karten zu dippeln, wie ich gern möchte, aber die Freude an diesen Runden ist geblieben. Vielleicht liegt‘s auch daran, dass der Eberhard schon immer ein Ort des Zusammenseins war, ein Platz, wo Menschen sich treffen, G‘schichtln erzählen und gemeinsam das Leben genießen.

Kartenspiel-Kultur und Gastfreundschaft in ihrer schönsten Form

Beim Tarockieren kommen im Eberhard auch heute noch Generationen zusammen. Alte Tarock-Hasen, die das Spiel seit Jahren beherrschen, und neugierige Neulinge, die einfach mal reinschnuppern wollen. Hier lernen alle voneinander, und es ist wunderschön zu sehen, wie das Spiel zur Brücke zwischen Alt und Jung wird. Einfache Regeln und ein wenig Mut – das ist alles, was es braucht, um sich in die gesellige Runde einzufügen.

Die Atmosphäre ist dabei immer herzlich und ungezwungen, und das Kartendippeln wird von Genuss begleitet: kleine Häppchen aus der Küche, ein gutes Glas Wein, die heimelige Atmosphäre unserer Gaststub’n. Es geht um das Miteinander und das ehrliche Vergnügen, das Spiel als Ausgleich zum Alltag und als eine Möglichkeit, gemeinsam den Moment zu genießen.

Ein Spiel für Herz und Kopf

Tarockieren ist eine spannende Mischung aus Strategie und Intuition. Es fordert das Denken heraus und bringt gleichzeitig Freude, Spannung und oft auch Überraschungen mit sich. Die Karten fliegen, der Raum summt vor Freude und man vergisst die Zeit – genau das macht das Kartenspielen hier im Eberhard so besonders. Es ist eine Einladung, den Kopf frei zu machen und sich auf den Moment einzulassen.

Und am Ende eines Abends, wenn die letzten Karten auf dem Tisch liegen und das letzte Glas ausgetrunken ist, ist es schön zu wissen, dass jeder Gast mit einem Lächeln im Gesicht und vielleicht einem G‘schichtl mehr heim geht.

Bei uns im Eberhard geht‘s um mehr als ein Kartenspiel. Es geht um die Geselligkeit, das Miteinander und die kleinen Momente, die man für immer in Erinnerung behält.

Wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt, einmal bei einer Kartendippler-Runde im Eberhard dabei zu sein, habt ihr noch an 2 Wochenenden Gelegenheit dazu.

>> zum Package „TAROCKEN die Karten bei Ilse“

G’schichtl vom Wirtshaus

WOHNEN & ESSEN bei Ilse – gemütlich, bodenständig und heimelig

Ilses Küche ist regional verwurzelt. Alles kommt frisch auf den Tisch, schmackhaft und gut. Im Eberhard wird jede Mahlzeit zu einem Erlebnis. Wohnen und Essen bei Ilse bedeutet „Gemütlichkeit, Bodenständigkeit und das Gefühl von Heimat“. Hier, wo regionale Köstlichkeiten frisch auf den Teller kommen, erlebt man Genuss in seiner besten Form. Die Küche im Eberhard ist tief in der Region verwurzelt: alle Zutaten stammen aus der Umgebung und werden saisonal eingekocht oder frisch verarbeitet – denn für Ilse bedeutet gutes Essen vor allem eines: Regionalität und Frische.

Ilse’s Begeisterung für das alte Haus ist ihr Antrieb. Leidenschaftlich anders werkt sie hier nach ihrem eigenen Gutdünken. Die begeisterte Gastgeberin mag Menschen, gutes Essen, gutes Trinken und sie liebt es Feste zu feiern. Ihre gute Küche kann man nicht nur im Gasthof genießen, sondern gibt es das eine oder andere Schmankerl auch eingekocht im Glas, zuhause für den Vorratsschrank.

Ein Haus mit Geschichte – Seit 1505 ein Ort der Begegnung

Den Eberhard in St. Michael möchte man fast schon ehrwürdig nennen, besteht das Haus bereits 1505 als „Steinhaus zu St. Michael“. Auf den alten Salzstraßen erbaut war das Haus einst Labstation für Reisende und Händler. St. Michael, eine der ältesten Siedlungen in der Steiermark, ist ein Ort voller Geschichte und G’schichtl’n. 1645 wurde das Tafernen Recht verliehen und auch die Eintragung in das Gösser Register vorgenommen. Am 25. Mai 1885 hat Johann Eberhard das Haus erworben, um als „gstandener Mann“ im September des gleichen Jahres Marie Blemenschitz ehelichen zu dürfen. Er hat im Haus – in der heutigen Speis‘ & dem Kinder-WC eine Fleischhauerei betrieben. Außerdem gab’s im Hof eine Tischlerwerkstatt.

Die „Eberhard-Familie“ – Ein Gasthof in Frauenhand

Seit über einem Jahrhundert prägt Ilses Familie das Leben und den Charakter des Gasthofs. Marie Eberhard hat so richtig mit dem Wirtshausbetrieb begonnen. Das jetzige Hoftor war früher das Eingangstor vorne am Dorfplatz. Hinten war eine Mauer mit einem kleinen gut versperrbaren Durchgang und ganz hinten war der Stall für Kühe, Schweine, Hühner und Gänse. Da, wo heute der Frühstücksraum ist, war der Ross-Stall. Pferde, Kühe, Kutschen – alles ging durchs Vorhaus, vorne durch das Tor herein in den Innenhof. Erst Ilses Eltern haben das in den 60er Jahren geändert und ins Vorhaus die heutige „Schank“ eingebaut.

Ilses Urgroßeltern hatten 13 Kinder – wovon 5 überlebt haben: Cäcilia (Lia), Johanna (Hanni), Josef (Sepp), Maria (Mutz) und Ludmilla (Milla). Sepp war der Hoferbe – ein charmanter fescher Bursch, Sänger, Tänzer und von Beruf Elektriker. Damit er auf keine dummen Gedanken kommt wurde er mit einer guten Partie verheiratet – der Tochter von einem großen Bauern, die dann auch „Holz“ mit gebracht hat in die Ehe. Nachdem der Urgroßvater recht bald verstorben ist und Sepp in den ersten Weltkrieg ziehen musste, hat die „Weiberwirtschaft“ so richtig begonnen.

Die Schwestern von Ilses Großvater waren auch noch im Haus. Ilses Großmutter Hedwig hat die erste Heizung einbauen lassen und auch das erste Bad. Damals konnte man zum Eberhard kommen und gegen Entgelt ein Bad nehmen – fast wie im Wiener Tröpferlbad. Außerdem hat Hedwig mit den Gästezimmern begonnen und auch dort Wasser einleiten lassen. Gebaut wurde im Haus fast jedes Jahr, irgendeinen Grund den Schremmhammer laufen zu lassen gab’s immer.

Ilse’s Großvater Sepp, von beiden Weltkriegen retour, hat an der Montanuni Leoben und in der Gemeinde St. Michael als Elektriker gearbeitet. Somit waren Haus und Hof wieder Frauensache. Die Männer waren auch immer bei der Feuerwehr – Ilses Urgroßvater war Gründungskommandant und Großvater Sepp war, als Offizier aus den Weltkriegen, zwischendurch immer wieder Kommandant und auch ein ziemlicher Revolutionär, der einiges an Neuerungen eingebracht hat.

Im ersten Stock des Gasthofes, wo jetzt die Zimmer sind, gab es einen großen Tanzsaal und Hochzeiten, Beerdigungen und die Feste haben grundsätzlich hier stattgefunden. Vor allem für die Feste hatte Ilses Großvater, der schon immer praktisch veranlagt war, einen großen Schlauch verlegt. Bei den Tanzerein waren ja immer die Holzknechte aus den Tälern Lainsach & Preßnitz da und da hat‘s dann immer wieder mal gekracht. Wenn also die berühmten Wirtshausraufereien stattgefunden haben, hat er sie einfach mit dem Wasserschlauch runter- und beim Haustor rausgespritzt.

Sepp & Hedwig hatten nur eine Tochter, Ilses Mutter Inge. Inge hat das Vorhaus umbauen und das Hoftor nach hinten zum Hof versetzen lassen, damit die Kühe nicht mehr durch Vorhaus in Hof & Stall gehen musste.

Ilses Großvater war derjenige, der IMMER für die Kinder Zeit hatte. Oma hat gearbeitet und Opa hat die Arbeit stehen lassen und den Kindern G’schichtl‘n erzählt. Dieser erfüllte sich auch seinen Traum und hat gemeinsam mit seinem Nachbarn Carl Perisutti ein Kino erbaut. Carl hat Kino Buffet geführt und Opa Sepp hat Filme vorgeführt. Inge hat am Kino Buffet gearbeitet, wo sie dann auch ihren späteren Mann Otto Mohri kennen gelernt hat. Ilses Vater Otto war Lokführer und hat sich mit Begeisterung ins Wirtshaus eingebracht.

Die cineastische Begeisterung spürt man auch heute noch im Eberhard, hat Ilse doch eine kleines, aber feines Heimkino für sich und ihre Leit‘ eingerichtet.

Die „Barfuß-Philosophie“ – Entschleunigung und Einfachheit

Ilse hat das Erbe dieses Hauses voller Begeisterung und Hingabe übernommen und pflegt nicht nur die alten G’schichtl‘n, sondern bringt auch ihre moderne, liebevolle Note ein und führt den Eberhard mit nach der „Barfuß“ Philosophie. Barfuß durch den Tag gehen bedeutet bei Ilse, den Alltag hinter sich lassen, zur Ruhe kommen und die einfachen Dinge des Lebens genießen. In einer Welt, die immer hektischer wird, ist der Eberhard ein Ort der Entspannung und Authentizität, wo Gäste ein Stück Ursprünglichkeit erleben können. Diese Philosophie zieht sich durch alles: von der saisonalen Küche bis zur familiären Atmosphäre, die jeden Gast willkommen heißt.

Wer jetzt Lust bekommen hat die Ilse und ihre Philosophie persönlich zu erleben holt sich am besten gleich den Schlüssel zu einem der gemütlichen Zimmer im Eberhard.